Märchen, Mythen
und spirituelle Begegnungen

Ich liebte Märchen als Kind und heute Märchen und Geschichten aller Art. Sie sind ein essentieller Bestandteil meines Lebens und befriedigen meine Vorliebe für Absonderliches, Abenteuer und Dramatik. Und nicht von ungefähr habe ich Ethnologie studiert und mich viele Jahre mit afrikanischen Kulturen und Religionen beschäftigt.

Im Zusammenhang mit meinen Reisen nach Mittel- und Südamerika male ich häufig Figuren aus indianischen Mythen, wie die nordamerikanische Schmetterlingsfrau, die geflügelte Schlange der Maya und den heiligen Kondor Südamerikas. All diese mythischen geflügelten Gestalten sind göttliche Boten und Vermittler im Sinne von "Angelos", Engeln. Die Gemälde “Begegnungen“ spiegeln meinen inneren spirituellen Dialog, jedes dieser Bilder ist ein Gebet.

In der deutschen Tradition gibt es ein Märchen, dass mich lange Zeit beschäftigt hat: das Grimmsche Märchen Aschenputtel. Die Idee, das Märchen zu interpretieren und meine eigene Version zu erschaffen, war ein langjähriges Vorhaben, das schließlich 2006 in Guatemala realisiert wurde.

Im Mittelpunkt meiner Aschenputtel-Version steht die Transformation des von der eigenen Familie ausgeschlossenen, armen Mädchens in eine selbst bestimmte Frau, die Königin wird, sich ein eigenes Königreich schafft. Der Vogel im Baum am Grab der Mutter ist Aschenputtels Leit- und Schutzengel, der diesen Wandel initiiert und begleitet. In allen Bildern ist der Vogel als Engelsymbol präsent.

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